ETFs, oder Exchange Traded Funds, sind Investmentfonds, die wie Aktien an der Börse gehandelt werden. Sie enthalten eine Sammlung von Wertpapieren, zum Beispiel Aktien oder Anleihen. Durch ETFs können Anleger einfach in verschiedene Vermögenswerte investieren, ohne diese einzeln kaufen zu müssen. Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Häufig bilden sie nämlichen einen Index oder eine Branche ab. ETFs kann man sehr individuell kaufen oder besparen, grundsätzlich eigenen sie sich aber mehr für langfristige Investitionen.
Die wohl beliebtesten ETFs sind die World ETFs, die versuchen die Weltwirtschaft abzubilden. Inwiefern das stimmt, klären wir später. Der wohl am häufigsten erwähnte und auch meist gekaufte ETF ist der „Core MSCI World“ ETF von iShares. Dieser ETF bildet, wie der Name schon sagt, die Weltwirtschaft ab, indem er die wichtigsten Unternehmen beinhaltet. Häufig besitzen Privatanleger auch ETFs auf nationale Indizes wie den S&P 500, den NASDAQ oder den DAX. Dabei macht es meist auch kaum einen Unterschied, von welchem Emittenten der ETF ist, denn es wird bei indexabbildenden ETFs das Gleiche abgebildet. Die wohl bekanntesten ETF-Emittenten sind Amundi, iShares, Vanguard, WisdomTree und Xtrackers.
Grundsätzlich ist es recht einfach, in einen ETF zu investieren. Mittlerweile gibt es Neo-Broker wie Trade Republic, Scalable Capital oder Flatex, mit denen du ganz einfach, schnell und mit geringen Gebühren jeglichen ETF kaufen kannst. Du kannst es aber auch ganz herkömmlich über deine Bank machen. Auf Trade Republic gibt es zum Beispiel über 2000 ETFs, in die man investieren kann. Viele Broker werben auch damit, dass man ETFs für 0 € Gebühren besparen kann. Natürlich nimmt das Besparen dem herkömmlichen Investieren nicht viel. In beiden Fällen kauft man Anteile eines ETFs.
Wie der Name, glaube ich, schon deutlich macht, bespart man so über einen Zeitraum meist ETFs mit einem festen Betrag. Als Beispiel: Du kannst bei Trade Republic einen Sparplan mit einem ETF starten, in dem du dann jedes Mal zu Monatsbeginn 100 € in den ETF investierst. Da der Preis eines ETFs natürlich auch schwankt wie der von Aktien, kauft man manchmal mehr Anteile für diese 100 € und manchmal weniger. Damit bewirkt man den sogenannten Dollar-Cost-Average-Effekt. Unterm Strich sind ETFs aber meiner Meinung nach nur Investments für einen langen Investmenthorizont von mindestens 10 Jahren. Jetzt steht aber die Frage, ob man überhaupt in ETFs investieren sollte und welche Risiken das Ganze mit sich trägt.
Viele denken glaube ich, dass diese Frage ja klar ist, man kaufe ja einen Index wie den S&P 500 und somit ein Abbild der US-Wirtschaft. Aber stimmt das so? Der Ansatz ist natürlich der richtige und nicht falsch. Ich beschränke mich mit den folgenden Aussagen auch nur auf Index Abbildende ETFs, darunter hauptsälich welche, die die großen US und EU Indices Abbilden und auf die sogenannten World ETFs.
Nehmen wir als Beispiel einen ETF, der den S&P 500 abbildet. Kauft man dadurch US-Unternehmen? Ja. Aber welche? Der S&P 500 enthält, wie der Name schon sagt, 500 US-Unternehmen, die man durch einen ETF alle kauft, aber – und das ist der wichtige Teil – nicht in gleichem Maße. Der S&P 500 ist nach der Marktkapitalisierung der Unternehmen gewichtet und so folglich auch dein ETF. 30 % des S&P 500 nehmen die sogenannten Magnificent 7 Unternehmen ein. Das sind Nvidia, Tesla, Amazon, Apple, Alphabet, Microsoft und Meta. Das bedeutet, man hat 30 % seines Investments in teils sehr volatilen Tech-Aktien investiert. Ein ETF verspricht allerdings genau das Gegenteil, meiner Meinung nach. Ein ETF sollte das Risiko diversifizieren und daher auch nicht so anfällig für eine hohe Volatilität sein.
Man muss zusätzlich sagen, dass der Anteil aktuell bei knapp unter 30 % liegt, da Tesla zuletzt sehr stark an Wert verloren hat und es mittlerweile auch strittig ist, ob Tesla überhaupt noch zu den Magnificent 7 gehört. Aber ich denke, der Gedanke wird klar, schon allein anhand der ersten drei Positionen.
Neben indexabbildenden ETFs ist der wohl bekannteste ETF der „Core MSCI World“ ETF von iShares. Der „Core MSCI World“ ETF von iShares hat mittlerweile ein Fondsvermögen von knapp 84 Mrd. USD erreicht und hält rund 1430 Positionen. Klingt sehr diversifiziert, oder? Ca. 71 % des Fondsvermögens liegt in US-Aktien. Klar, dort befindet sich auch der größte Markt und die meisten Unternehmen. Allerdings sind 71 % sehr viel und für mich definitiv nicht diversifiziert. Hinzu kommt noch, dass knapp ein Viertel der Unternehmen IT-Unternehmen sind und somit zu den eher volatilen Unternehmen zählen.
Viele kennen das 70-30-Prinzip, darunter, dass man 70 % MSCI World kauft und 30 % Emerging Markets, um auch die aufstrebenden Länder zu berücksichtigen, die so gut wie gar nicht im MSCI World vorkommen. Was ich allerdings noch hinzunehmen würde, um noch mehr zu diversifizieren, wenn man stark in ETFs investieren möchte, wäre ein Index auf die größten EU-Unternehmen. Dafür wäre zum Beispiel ein EuroStoxx 50 ETF von Amundi sehr passend. Es doppelt sich natürlich einiges, wenn man auch den MSCI World kauft, man gleicht aber diese Übergewichtung der USA aus. Somit würde ich eher zu einer 50-30-20-Verteilung tendieren: 50 % MSCI World, 30 % EuroStoxx und 20 % Emerging Markets. Ja, es kann sein, dass einem dadurch ein wenig Renditen verloren gehen, aber auf lange Sicht wird das einen geringen Unterschied machen. Das Wichtigste hierbei ist, man ist mehr diversifiziert und trägt ein geringeres Risiko.
Persönlich zweifle ich mittlerweile daran, in die großen indexabbildenden ETFs zu investieren. Vor allem in S&P 500 und NASDAQ ETFs, denn man investiert damit nicht wirklich gleichmäßig, meiner Meinung nach. Das Gleiche gilt auch bei den World ETFs, wie gerade erklärt. Im Großen und Ganzen sind ETFs aber eine gute Sache. Grundsätzlich bieten sie einem natürlich die Möglichkeit, sein Risiko zu minimieren und langfristig sicher und gewissermaßen einfach sein Geld anzulegen. Persönlich finde ich allerdings vor allem Branchen-ETFs besser. Dadurch muss man sich nicht auf 3-4 Unternehmen aus der Branche beschränken, sondern kann einen guten Querschnitt kaufen, auch wenn die Gewichtung dort natürlich auch bei den Big Playern am höchsten ist. Auf dieser Basis kann man dann weitere ETFs aus anderen Branchen und Einzelaktien diversifiziert dazu kaufen. Inwiefern ETFs zu einer Blase führen und den ganzen Markt konstant überbewerten, ist vielleicht im Laufe des Blogs ersichtlich geworden, dennoch möchte ich darauf in einem anderen Blog noch einmal detaillierter eingehen. Deshalb bleibt gern dabei und schreibt euch in den Newsletter ein, um nichts mehr zu verpassen.
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